Der kanadische Winter bietet eine Fülle sportlicher Winteraktivitäten, die man unbedingt ausprobiert haben muss. Dazu gehören auch Fatbikes. Sie sind gemacht für jene Wetterlagen, in denen normale Räder scheitern, für schwierige Untergründe wie Schnee, Geröll oder Sand, denn sie verfügen über besonders Dicke Reifen (4 Zoll, doppelt so breit wie normale Reifen) und damit über ein ganz eigenes Fahrgefühl. Zwar sind sie viel zu teuer für das durchschnittliche Portemonnaie eines Studierenden, jedoch können sie Kanada sehr oft ausgeliehen werden. Meist steht dann auch ein spannender Parcours zur Verfügung, in dem man seine Fahrkünste gleich austesten kann.
Fahrgefühl auf breiten Reifen
Fatbikes sind die Kolosse unter den Rädern, wirken brachial und sind überaus stabil. Oft verfügen sie über einen zusätzlichen elektrischen Antrieb, sind also e-bikes, damit der Spaß im Vordergrund steht und nicht die Anstrengung. So werden rutschige Abhänge, verschneite Wege und der Winter im Allgemeinen von der Herausforderung für den Radfahrer zum echten Erlebnis. Natürlich sind sie eher für die Freizeit als für den täglichen Weg in die Uni geeignet. Auch hier sind e-bikes in Kanada verbreitet – und unter Umständen auch sehr sinnvoll. Wer wissen möchte, wie er oder sie ohne Schwierigkeiten mit Rad oder e-bike durch den Winter fährt, findet alle wichtigen Tipps hier.
Der niedrige Reifendruck, den Fatbikes aufweisen, hat bei Schnee und Eis einen enormen Vorteil, der auch bei normalen Rädern in gewissem Maße ausgenutzt werden kann: die Reifen mit dem großen Volumen fungieren im Winter als Federung. Zudem ist die Reifenaufstandsfläche, also der Kontaktbereich zwischen Boden und Reifen sehr hoch, was bei schwierigen Untergründen Sicherheit gibt. So erzielen Fatbikes auch bei Schnee oder losen Boden eine gute Kraftübertragung.
Erfindung aus Alaska
Was erst frisch nach Europa geschwappt ist, gibt es bereits seit den 80ern in Nordamerika, als in Alaska zwei Felgen zu einer breiteren geschweißt wurden, um genügend Auftrieb und so ein sinnvolles Zweirad für den Schnee zu generieren. Die Tüftelei wurde in Nordamerika immer beliebter, bis sie schließlich vor einigen Jahren nach Europa schwappte. Auch diejenigen, die keine Erfahrungen mit Mountainbikes haben, werden sich mit Fatbikes sicher fühlen. Zwar ist die Fahrweise wenig spritzig, dafür gibt es kaum Geländer oder Steigung, die nicht bezwungen werden kann. Leider wiegen sie auch deutlich mehr als ein Mountainbike, so dass gerade Steigungen sehr anstrengend werden können.
Fatbikes eignen sich vor allem, um abseits der Pfade die wunderschöne kanadische Landschaft zu entdecken. Zudem sind sie eine preisgünstigere Alternative zum Ski oder Snowboard fahren. Zwar muss du dir auch hier ein Rad leihen, einen Pass oder teure zusätzliche Kleidung ist jedoch nicht notwendig. Inzwischen haben sich auch viele typische Urlaubsorte auf den neuen Trend eingestellt und können Touren empfehlen. Ob diese ungewöhnliche Variante des Fahrrads nun nur ein interessantes Experiment für dich ist oder eine große Freizeitliebe: Ein Auslandssemester ist vor allem dazu da, sich einmal ungezwungen ausprobieren zu können und den Horizont zu erweitern. Diese Chance solltest du auf jeden Fall auskosten!