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Kleiner Kanada Knigge

Für Neuankömmlinge können alltägliche Kleinigkeiten leicht zu Stolpersteinen werden. Deswegen kann es helfen, vorher bereits einige typische Verhaltensweisen aus Kanada kennen zu lernen, die in Deutschland wiederum ganz anders sind. Manche Besonderheiten gelten nur für einen Teil des Landes, andere sind universell. Québec ist hierbei wie üblich ein Sonderfall, hier gilt es noch einige zusätzliche Fettnäpfchen zu umschiffen. So kann man gleich im Voraus unangenehme Situationen elegant umschiffen – und eine Menge über das Land lernen. Ein kleiner Knigge mit zehn ungeschriebenen Verhaltensregeln, der zugleich ein paar kleine Einblicke in die Mentalität der Kanadier bietet.

1. Schlange stehen

Die Kanadier sind ein unheimlich freundliches, organisiertes und diszipliniertes Land. Dies drückt sich in einer Leidenschaft aus, die auch als Erbe der britischen Kolonialmacht gesehen werden kann: das Schlange stehen. Das gilt für viele Bereiche, in denen in anderen Ländern einfach nur drängeliges Chaos ausbricht und ganz besonders für öffentliche Verkehrsmittel. Ganz besonders zu den Hauptverkehrszeiten. Wer sitzt, zieht seine Beine an und verstaut die Tasche freundlich und platzsparend auf Schoß oder unter dem Sitz. Jedes Jahr sind tausende Touristen ernsthaft verwirrt und ein bisschen überfordert, wenn sie die Geduld und Ordnung mitbekommen, die Kanadier in Wartesituationen aufbringen.

Eine Angus Reid Umfrage aus dem Jahr 2008 wollte herausfinden, was Kanadier am meisten verärgert. Vordrängeln kam tatsächlich auf Platz eins. Drängeln steht also im Kanada Knigge ganz oben auf der Not-to-do-Liste. In seinem 1959 erschienenen Buch „The Silent Language“ kommt der Anthropologe Edward T. Hall sogar zu dem Schluss, dass die Warteschlangen den grundlegenden Gleichberechtigungsanspruch der westlichen Kultur widerspiegeln. Kein schlechter Gedanke, auf den man zurückgreifen kann, wenn man das nächste Mal in einer stehen sollte.

2. Quebec: French First, English Second

Auch, wenn Kanada zwei Amstsprachen hat, auch, wenn zumindest in den großen Städten Montreal und Quebec jeder Englisch spricht, auch, wenn dein Englisch viel besser sein sollte als dein Französisch: Du kommst aus einem Land, das von vielen anderen Ländern umgeben ist, die alle unterschiedliche Sprachen sprechen. Du kommst aus einem multilingualen Kontinent. Als Europäer kann man kaum verstehen, wie sehr die Bewohner des französischsprachigen Kanadas ihre Identität über ihre Sprache definieren. Und welche fundamentalen Ängste sie haben, dass diese verloren gehen könnte. Deswegen ist es überaus wichtig, Konversationen soweit es aufgrund des individuellen Sprachniveaus möglich ist, auf Französisch zu führen. Auch den Kanadiern ist klar, dass weder Englisch noch Französisch deine Muttersprache sind und sie honorieren jede Bemühung. Und genau deswegen sollte man nicht aufgeben und sich nicht entmutigen lassen, die Sprache zu sprechen. Es gibt keinen besseren Zugang zu Kultur und Menschen.

3. Political Correctness

Kanada ist stolz auf seine freiheitliche, pluralistische Gesellschaft und gibt dieser einen hohen Stellenwert. Entsprechend ist Diskriminierung verpönt und die Bemühungen, eine Ausdrucksweise zu finden, die alle inkludiert, ist noch stärker vorhanden als in vielen anderen Ländern. Selbst Begriffe, die kanadischen Ursprungs sind, wie die „visible Minorities“, die nicht-europäisch-stämmige Angehörige der jüngeren Einwanderungswellen bezeichnen, werden in der Öffentlichkeit diskutiert und oft als ethisch inkorrekt betrachtet.

Im Gegensatz zum einzigen Nachbarn ist das Wort „Indian“ verpönt und wird durch „autochton“, „indigenous“ oder ähnliches ersetzt. Es gilt als Zeichen der Wertschätzung für andere, sich mit Sprache auseinanderzusetzen und dem, was sie unterschwellig impliziert. Gendern ist wichtiger und alltäglicher als in Deutschland. Und, eine weitere beliebte Falle: Ja, Bürger der USA sind Amerikaner. Aber nicht nur die. Insgesamt gibt es 35 verschiedene Nationen, die man als Amerikaner bezeichnen könnte, also sollte man, wenn man von den Vereinigten Staaten sprechen möchte, dies auch explizit tun. Im Zweifelsfall ist freundliches Fragen das Beste, was man tun kann. Jeder mag es, wenn man sich ehrlich für ihn interessiert und Kanadier sind grundsätzlich ebenso tolerant wie freundlich. Sich darum zu bemühen, sich politisch korrekt auszudrücken, ist mehr als die Erfüllung einer Knigge Richtlinie. Es ist vor allem eine Respektbezollung und eine Bejahung des kanadischen Pluralismus.

4. Rechts halten

Wir haben alle Tage, an denen wir müde sind, schwere Füße haben oder schlicht und einfach zu faul sind, Treppen zu steigen. In diesem Fall gilt allerdings auf der Rolltreppe: rechts stehen und platzsparend sein, um es denen, die es eilig haben, leichter zu machen. Und auch gehend gilt eine ähnliche Regel, egal ob im Uni-Flur, in den Gängen der U-Bahn oder ganz einfach auf dem Bürgersteig: immer schön rechts halten, immer darauf achten, dass auch andere passieren können.

5. Auto fahren im Sommer in Großstädten

Warum sollte Auto fahren in Montréal gerade im Sommer ein Problem sein? Warum ist es nicht der Winter, der in Toronto den Straßenverkehr zum erliegen bringen? Eigentlich sollte man doch meinen, dass die Schneemassen im Winter der eigentliche Garant für Verkehrsprobleme wären. Aber wenn die Kanadier eines können, dann ist es, mit dem Winter umgehen. Die allgemeinen Temperaturschwankungen sind jedoch besonders im Osten des Landes eine rigide Belastung für die Straßen – und resultieren in Schlaglöchern, die alle im Sommer ausgebessert werden müssen. Folglich sprießen Baustellen an jeder Ecke. Darüber hinaus ist der Sommer die Hochsaison für kulturelle Aktivitäten aller Art, für Straßenfestivals, große umsonst-und-draußen-Sausen oder einfach nur einen netten Bauernmarkt. All dies macht das Vorankommen mit dem Auto nicht gerade zu einem Spaß. Da ist das Fahrrad die wesentlich sinnvollere Alternative.

6. Vor der Tür stehen bleiben

Wenn jemand den gut getakteten Menschenfluss in einer U-Bahn Station, vor dem Ausgang einer Bank oder an einem anderen Ort kurz hinter den Türen durch sein eigenes Verweilen zum erliegen bringt, wird das als sehr unhöflich empfunden. Gleiches gilt, wenn man Metrotüren oder einen Aufzug versperrt. Dies scheinen kleine nebensächliche Details zu sein, die im Alltag jedoch sehr stören können. Rücksicht ist der Schlüssel, wie eine Millionmetropole wie Montréal oder Toronto erstaunlich stressfrei und reibungslos funktioniert.

7. Persönliche Distanz

Bei diesem Punkt gibt es signifikante regionale Unterschiede. Während die französischsprachigen Kanadier zwar weniger Scheu vor Köperkontakt haben und „la bise“, der doppelte Wangenkuss die übliche Form der Begrüßung ist, ist Körperkontakt bei den Anglophonene höchstens auf ein Händeschütteln begrenzt. Insgesamt wird im Gespräch eine relativ große Distanz eingehalten. In öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln werden andere Menschen weniger beobachtet, starren ist allgemein verpönter als in Deutschland. Gleichzeitig erreicht man auf rein verbaler ebene mit den nicht englischsprachigen Kanadiern sehr schnell ein sehr vertraut wirkendes Niveau, während die Quebecois verbal deutlich reservierter sind. Dies sagt aber überhaupt nichts darüber aus, wie schnell die Menschen einem tatsächlich ins Herz schließen. Wirkliche Beziehungen aufzubauen dauert – wie in jedem nordischen Land – ein wenig Zeit und Geduld. Man darf Freundlichkeit hier weder mit Oberflächlichkeit noch mit Enthusiasmus verwechseln sondern muss sie schlicht und einfach als gute Umgangsform begreifen.

8. Rauchen

Klassische Zigaretten sind in Kanada weit teurer und weit verpönter als in den meisten europäischen Ländern – inklusive Deutschland. Entsprechend ist der Anteil der Raucher auch deutlich geringer. Rauchen ist nicht nur in Restaurants, öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln sowie in einigen Parks verboten, oft muss auch ein gewisser Abstand zu Eingängen und Fenstern gehalten werden. Wohnheime haben hier oft sehr strenge Regeln. Im Gegensatz dazu ist Marihuana nicht nur legal, sondern auch überaus verbreitet. Wer im Sommer durch die Straßen von Montreal streift hat das Gefühl, auf einem Reggea-Festival gelandet zu sein. Trotzdem gelten auch hier die gleichen Abstands- und Innenraumverbotsregeln wie für konventionelle Tabakprodukte.

9. Von Hilfsbereitschaft, Nationalparks und weißen Tüchern

Je weiter man in entlegene Gebiete kommt, je rauer das Wetter wird, je entsiedelter das Gebiet, desto hilfsbereiter werden auch die Menschen. Man passt auf sich auf. Beim wandern im Nationalpark ist ein kleines Pläuschchen mit den Entgegenkommenden nicht unüblich bezüglich der Wetterverhältnisse am Gipfel oder bestimmter Stellen, an denen man vorsichtig sein sollte. Es macht Sinn, sich bezüglich Bären, Wetter und ähnlicher örtlicher Gegebenheiten mit den Rangern in den Nationalparks oder anderen Menschen vor Ort zu unterhalten, sie alle geben gerne Auskunft. Bei Autopannen gibt es eine besondere Eigenheit: Um den Bedarf an Soforthilfe zu signalisieren, wird ein weißes Tuch am Fahrzeug befestigt.

10. Die freundlichsten Busfahrer der Welt

Zwischen kreischenden Schulkindern, tattrigen alten Damen und Studenten, die ihren Umzug mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen versuchen haben Busfahrer grundsätzlich keinen leichten Beruf. Die kanadischen sind dabei aber unheimlich freundlich, auskunftsfreudig und überdurchschnittlich gut gelaunt. Im Umkehrschluss wird dies auch von den Kanadiern honoriert: es ist üblich, sich beim Aussteigen beim Busfahrer zu bedanken.

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