Auch wenn Weihnachten hier nur stellvertretend für all die Tage steht, die mit Familie und Heimat konnotiert sind und in denen man sich praktisch sicher sein kann, dass Themen wie Heimweh auftauchen, ist es doch auch das extremste Beispiel aus dieser Kategorie. Hinzu kommt, dass die kanadischen natürlich selbst alle die Zeit nutzen, um nach Hause zu fahren und Zeit mit der Familie zu verbringen. Gleichzeitig fallen die Feiertage so, dass das Wintertrimester (frankophones System) oder das Wintersemester (anglophones System) knapp vor Weihnachten enden und alle Austauschstudenten, die nur für kurze Zeit in Kanada bleiben, zuverlässig für Weihnachten nach Hause fliegen. Trotzdem kann genau das eine tolle Gelegenheit sein, das alljährliche Fest einmal ganz anders zu verbringen und mehr über die kanadischen Weihnachtstraditionen zu lernen. Hier findet ihr ein paar Ideen, wie man die freien Tage perfekt nutzen kann.
Friends for Dinner
Die Aktion, die von christlichen Gruppen initiiert wird, gibt es in vielen großen Städten Kanadas. Sie beschränken sich nicht nur auf Weihnachten, auch zu Thanksgiving und Ostern finden Aktionen statt. Man kann sich online anmelden, sogar Spezifikationen wie Allergien und bevorzugte Sprache angeben und bekommt dann eine Gastfamilie zugeteilt, con der man zum Essen und Feiern eingeladen wird. Eine großartige Gelegenheit, einmal einen Blick in kanadische Familien zu werfen und mehr über das Land zu lernen. Zur Webseite der Organisation geht es hier.
Weihnachten im Hostel
Auch wenn Nordamerika eine weit weniger ausgeprägte Hostelkultur besitzt als Europa oder Südamerika, gibt es sie doch und sie versammeln gerade in dieser Jahreszeit eine ganze Reihe von Alleinreisenden, die so leicht zu einer kleinen, verschworenen Gemeinschaft mit den gleichen Interessen avancieren.
Viele Hostels haben sogar Neujahrsfeiern oder Weihnachtsessen für ihre Gäste geplant. Auch die Mitarbeiter wollen ja die Festtage nicht stumpf hinter dem Rezeptionstisch verbringen. Darüber hinaus gibt es gerade in den Städten mit problematischem Wohnungsmarkt einige Hostelbewohner, die hier längerfristig leben. So kommt eine Atmosphäre auf, die dem Anlass durchaus gerecht wird.
Einladen lassen
Wenn du ein paar Kanadier kennen gelernt hast, ist Weihnachten auch eine gute Gelegenheit, sich von diesen einladen zu lassen. Kanadier sind sowohl unglaublich freundlich als auch durchaus gute Gastgeber. Allerdings sollte man, besonders bei anglophonen Kanadiern, bedenken, dass Einladungen manchmal nur aus Freundlichkeit ausgesprochen werden. Wenn sie jedoch mehrfach wiederholt und betont werden, sind sie sehr ernst gemeint. Als Daumenregel kann man Dinge, die dreimal wiederholt werden, so ernst nehmen, dass man sie nicht ausschlagen sollte.
Couchsurfing Community
Die Feiertage sind ein klassisches Datum, zu dem Menschen in Städten stranden. Flüge und öffentliche Verkehrsmittel sind teuer, man hängt erst einmal fest. Gleichzeitig haben auch Reisende ein Bedürfnis nach Gesellschaft und sind meist unkomplizierte, sehr interessante Persönlichkeiten. Zudem bietet die Couchsurfing App die Möglichkeit, so genannte MeetUps zu organisieren. Entsprechend der geographischen Nähe und den Aktivitäten, die die Treffbegeisterten planen können sich größere Gruppen bilden. Eine perfekte Möglichkeit, kurzfristig eine etwas andere Weihnachtsfeier zu organisieren und Heiligabend nicht alleine verbringen zu müssen.
Um dieses Angebot nutzen zu können benötigst du die Couchsurfing App. Alle wichtigen Informationen findest du hier.
Vereinigung für internationale Studenten
Auch, wenn wenige Studierende über die Feiertage bleiben werden – alleine ist man nie, selbst wenn alle Freunde gegangen sind ist die Vereinigung für Austauschstudenten ein gute Anlaufpunkt, um Gleichgesinnte zu finden und die obligatorische Facebookgruppe eine gute Möglichkeit, ein Weichnachts Dinner zu organisieren – oder auch eine ganze Reise über die Ferien. Im Zweifelsfall einfach beim internationalen Büro deiner Universität nachfragen, dort bekommst du im Normalfall alle wichtigen Informationen.